Navigations-Kurs im Zeichen von Corona

Was soll man tun mit den ganzen freien Abenden zuhause? Die besten Filme sind bereits geschaut, teilweise mehrmals, viele alten Freunde mal wieder angerufen und vom Verlieren beim „Mensch-ärger-Dich-nicht“ Spiel hat man auch genug. Da kam die Idee von einem Navigationskurs doch gerade richtig.
Ah, ein Online-Kurs. Oh, hab` ich ja noch nie gemacht. Ach so, es braucht nur einen PC mit Lautsprecher, Mikrofon und Kamera und natürlich Internet. Hat mein Laptop das nicht alles?
Im ersten Online-Meeting waren daher noch nicht alle zu sehen, manch einer auch nicht zu hören und einige auch immer wieder kurz offline, aber im Laufe der insgesamt sechs Meetings ist die Qualität sowohl in der Teilnehmer-Technik als auch im Navigationswissen dramatisch gestiegen.
Hierzu passt die Aussage eines Teilnehmers: “Jetzt kann ich im Basecamp wirklich Routen planen, sogar mit Zeitplanung-Ankunftszeit-Pausen, was wirklich bei einer Zeit Kalkulation hilft. Vor allem bei längeren Strecken. Routen speichern in den Listen und Ordnern, richtig strukturiert. Basecamp kann Spaß machen – vorher war es nur anstrengend.“
Damit ist bereits das meiste gesagt um was es bei dem Kurs ging. Nach einer kurzen Theorie wie die Navigation funktioniert – GPS, Satelliten, Routen Tracks, Wegpunkte, etc. – ging es ans Eingemachte und die Funktionsweise des Navi`s selbst. Viele GS-Fahrer die entweder ein BMW Navigator, Garmin oder TomTom an Ihrem Bike haben, kennen nicht alle Funktionen des Geräts. Und die können wirklich viel im Vergleich zu einer App auf dem Smartphone, man muss halt nur wissen was und wo…

Als nächstes stand Basecamp auf der Agenda, das vermutlich meist gehasste Programm fürs Navigieren. Es stimmt schon, als Neuling hockt man davor wie der sprichwörtliche Ochs vor dem Berg. Wie gut, daß Harald (der Ochsentreiber J) dank einer guten Struktur und Abfolge einen prima Weg über den Berg gefunden hat. 
Fragen wie: wieso fährt der jetzt über die Autobahn, wieso will er diesen Umweg machen, wieso komme ich da nicht an wo ich hinwill, wieso findet er da jetzt überhaupt keinen Weg, und viele anderen konnten in den 6 Sessions abendfüllend beantwortet, erklärt und diskutiert werden. Auch auf die möglichen Differenzen zwischen der Darstellung einer Route im Basecamp und auf der auf dem Navi wurde detailliert eingegangen und erklärt wie man diese reduzieren oder vermeiden kann.

Weiterer Teil des Kurses war die Benutzung von MyRoute (MRA), sowohl der Internetanwendung als auch der Smartphone-App. Hier erfuhren die Teilnehmer weitere spannende Details, wie man zum Beispiel eine auf TomTom Kartermaterial maximal kurvenreich geplante Route auf ein BMW Navi bekommt. Oder wie man bei der Tourenplanung sich die von Michelin empfohlenen Straßen anzeigen kann, oder sich mit Google StreetView den Zustand der geplanten Straße ansehen kann, und vieles mehr. 

Zuletzt ist das Teilen einer Route besprochen worden, ist ja auch oft ein Thema kurz vor dem Start von Touren, vor allem wenn man ums „verrecken“ die Route nicht vom BMW Navi zum Garmin gesendet bekommt. Für das meiste gab in den Kursen für die teilweise 10 und mehr Teilnehmer Antworten, der ein oder andere Workaround bleibt uns jedoch erhalten. 

Toll war die Interaktion zwischen den Beteiligten, jeder konnte sein Wissen mit in die Gruppe einbringen. Alle haben was mitgenommen, auch Harald hat ein paar Dinge gelernt, die er vorher nicht wusste. 

Fazit: 

Nach Klärung der Kommunikationstechnik und einer kurzen Eingewöhnung hat das Online prima funktioniert. Aufgrund der speziellen Situation konnte jeder sofort das Wissen auf die eigene Umgebung anwenden und Fragen – von denen es einige gab – konnten super in der Folgesession beantwortet werden. Eine klasse Sache, die der Club hier für seine Mitglieder organsiert hat, für die man woanders richtig viel Geld bezahlen muss.

Zum Schluss noch eine weitere Teilnehmermeinung:

Nach dem Navikurs habe ich tatsächlich mal eine schöne Tour Richtung Bodensee und zurück über das Donautal in MRA geplant. Es hat tatsächlich alles geklappt. Sogar das “Nachbearbeiten” (Startzeiten, Pausenzeiten, etc) im Basecamp und die Übertragung an mein Navi V war problemlos. Ohne Neuberechnung usw. die Tour wie geplant gefahren. 

Ein Großes Dankeschön an Harald für diese wirklich gelungene  Veranstaltungsreihe!