Vorbereitung und Start – Der erste große Test

 Die Reise beginnt – wie könnte es anders sein – mit einem kleinen Chaos: Packen fürs Motorrad ist eine Wissenschaft für sich. Helm, Kleidung für sechs Klimazonen, Werkzeug und vielleicht noch Platz für die Zahnbürste? Alles findet irgendwie seinen Platz, wenn man hartnäckig genug ist. Nach erfolgreicher Verstauung der Habseligkeiten machen wir uns auf den Weg zum Flughafen Zürich – natürlich nicht ohne das mulmige Gefühl, etwas vergessen zu haben.

Doch was ist schon Gepäckstress gegen den «Flieger-Alptraum» in Frankfurt? Drei Mal boarden, zwei Mal wieder raus, eine unbequeme Nacht am Flughafen – und schließlich, mit 24 Stunden Verspätung, Mexiko City. Der Urlaub hatte begonnen, aber nicht ohne uns vorher ein bisschen zu ärgern.

Mexiko City – Eine gigantische Metropole

Nach der Ankunft in dieser überwältigenden Stadt mit ihren 20 Millionen Bewohnern haben wir erstmal einen Kulturschock verdaut. Wer hätte gedacht, dass man um 3 Uhr morgens entspannt durch die Straßen dieses urbanen Molochs schlendern kann, ohne sich unsicher zu fühlen? Der Verkehr hier ist chaotisch, aber – Überraschung! – entspannt. Mexikaner beherrschen die Kunst des Fahrens ohne Stress: kein Hupen, kein Drängeln, nur ein kollektives, „Wir schaffen das irgendwie.“

Unsere Motorräder, 22 stolze GS, wurden übrigens oft zum Verkehrshindernis. Zum Glück war die Polizei immer zur Stelle, um uns freundlich den Weg freizumachen. Wir fühlten uns fast wie VIPs.

Von Pazifik zu Karibik – Die große Reise beginnt

In den folgenden Tagen begann das eigentliche Abenteuer: Über staubige Straßen, durch Kakteenwälder und vorbei an beeindruckenden Vulkanen fuhren wir von der Pazifikküste bis zur Karibik. Mexiko zeigte sich in all seinen Facetten:

  • Temperaturrekorde: 42 Grad in der Wüste, 6 Grad in den Bergen.
  • Straßenverhältnisse: Tausende Schlaglöcher, noch mehr „Topes“ (mexikanische Bodenschwellen, die sich als wahre Bremshindernisse entpuppten), und eine nicht enden wollende Kurvenorgie in der Sierra Madre.
  • Flora und Fauna: Von Kakteen bis zu tropischen Blüten war alles dabei. Ein echtes Paradies – solange man nicht in den knöcheltiefen Sand stecken blieb.

Abenteuer und Rahmenprogramm – Mehr als nur Motorradfahren

Neben dem Fahren war auch die Abwechslung garantiert. Mexiko bietet ein unglaubliches Rahmenprogramm:

 

  • Ballonfahrt bei Sonnenaufgang: Ein magischer Blick über die Tempelanlagen von Teotihuacán.
  • Kochkurs: Wir lernten die Kunst des Tacos und Enchiladas direkt von den Meistern.
  • Märkte und Minen: Von lebhaften Märkten voller Farben und Gerüche bis hin zum Abstieg in eine Edelsteinmine – es war für jeden etwas dabei.
  • Entspannung und Natur: Baden in heißen Quellen, waten durch Wasserfälle, und natürlich durfte ein Mojito (oder zwei) nicht fehlen.

Sicherheit – Viele Gedanken, wenig Gefahr

Vor der Reise hatten wir so einige Horrorgeschichten über Mexiko gehört. Doch in Wirklichkeit begegneten uns vor allem offene Arme und hilfsbereite Menschen. Sogar in Taxco, wo das Gesetz der Selbstjustiz regiert, fühlten wir uns sicher.

 

Selbst nachts in Mexiko City oder in den engen Gassen kleinerer Städte hatten wir nie das Gefühl, auf unsere Sachen aufpassen zu müssen. Diese positive Erfahrung hat so manchen von uns überrascht.

Der Rückblick – 3 Wochen, die wir nie vergessen werden

In 21 Tagen erlebten wir mehr, als viele in einem ganzen Jahr. Von der Hitze der Wüste bis zur Kälte der Berge, von intensivem Teamwork bis zu persönlichen Grenzerfahrungen: Diese Reise war alles, nur nicht langweilig.

 

Dass 22 Individuen auf engstem Raum drei Wochen ohne größere Konflikte auskamen, war beinahe ein Wunder. Doch wenn man zusammen schwitzt, lacht und leidet, wird man eben schnell zur Familie.

Fazit:

 

Mexiko ist ein Land der Extreme und Widersprüche – ein Paradies für Abenteuerlustige und Entdecker. Wer mit dem Motorrad reist, erlebt die Vielfalt dieses Landes hautnah. Es war anstrengend, überwältigend, aber vor allem unvergesslich.

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