Die Vorfreude war gross und lange mussten wir uns gedulden, bis es endlich so weit war. Jedoch meinte es Petrus vorerst nicht wirklich gut mit uns. Für Freitag war Regen angesagt… und das in ausreichender Menge. Aber GS-Fahrer lassen sich von nix und niemandem abhalten.
Die Deutsche Delegation traf sich in Jengen, wo wir bereits die erste Regendusche hinter uns hatten. Von dort ging es in einer von Angelika und Sylvia toll geplanten Route süd-westwärts, bis wir in Lustenau beim vereinbarten Treffpunkt den Tour Guide und Schweizer Delegation in Personalunion Silvia trafen. Hätten wir gewusst, dass der «Stau-Friseur» in Lustenau seinem Namen alle Ehre macht, hätten wir entweder eine Umfahrung in Kauf genommen oder uns tatsächlich einen neuen Haarschnitt verpassen lassen.
Nach einer kleinen Stärkung ging’s weiter Richtung Schweiz und hoch auf die Schwägalp im Alpsteingebirge – ein Schweizer Motorradklassiker schlechthin. Die Nässe von oben sowie von unten liessen uns gemütlich vorankommen… aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel! Auf der Passhöhe angekommen musste der Durst gestillt und eine Fotopause – trotz tiefhängendem Nebel – eingelegt werden. In der Beiz gab ein Jodler-Chörli – eine ur-schweizer Tradition – eine Kostprobe zum Besten. Wir waren begeistert ab so viel Swissness!!! 😉
Weiter ging die Fahrt zum Klöntalersee und rauf auf den Pragelpass. Trotz miesem Wetter liess sich erahnen, wie wunderschön und urchig die Natur da ist. Die Strasse eng, die Kurven teils noch enger – dafür hatten wir die Welt für uns. Erstaunlich, dass festgestellt worden ist, dass eine GS auch einen Rain-Modus hat.
Endlich unten im Tal angekommen hatte auch Petrus ein Einsehen und hielt sich ab dann ziemlich zurück. Schon bald erreichten wir unseren ersten Übernachtungsort: das Gasthaus Tübli in Gersau – direkt am Vierwaldstättersee gelegen – an der Riviera der Schweiz. Im urig-schweizerischen Ambiente gönnten wir uns zuerst ein «Stiefel-Bier» und danach ein gemütliches, leckeres Abendessen und liessen den Abend bei der Innerschweizer-Spezialität «Kafi-Träsch» ausklingen. Dass der Träsch auch seine Wirkung zeigte, ließen gewisse Auswüchse und ein «tiefer, gesunder Schlaf»erahnen.
Wie schön, dass am anderen Morgen die Sonne vom Himmel lachte, was man von manch anwesendem Antlitz noch nicht behaupte konnte. Frisch gestärkt nahmen wir die zweite Etappe in Angriff, die uns die kreuz und quer durch die Zentralschweiz (Michaelskreuz, Raten, Etzelpass, Sattelegg, Ibergeregg) führte und mehr oder weniger abseits des mainstreams. Zig Kurven, enge Strässchen, Esel, Kühe on und off road, rauf, runter, See da, See dort, Brücken mit und ohne Dach, immer wieder überraschende Panoramaaus- und Weitblicke bis zu den Berggipfeln der Alpen, bedeckt vom ewigen Schnee. Die Schweiz präsentierte sich wie im Bilderbuch.
Dass nicht nur wir aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen, sondern auch der Milchmann staunen musste ob dieser toughen Gruppe und er mit seinem LKW zügig den Rückwärtsgang einlegte um uns die Passage Richtung Gipfel freizuräumen.
Voller Eindrücke und mit tollen Erlebnissen im Gepäck kamen wir abends im Hotel Klausenpass an. Ein neues, ganz besonderes und absolut empfehlenswertes Haus mit unglaublichem Ausblick, Zimmern im Alpine-Style – schlicht aber funktionell, aufmerksamem und freundlichem Service… und das alles zu durchaus moderaten Preisen. Das Essen war ebenfalls lecker und der krönende Abschluss des Abends war der bereits zur Tradition gewordene Kafi Träsch.
Anderntags gings gestärkt vom leckeren Frühstücksbuffet über den Urnerboden runter ins Tal und von dort erkundeten wir noch einen Teil der östlichen Schweiz. Über den Kerenzerberg hoch über dem Walensee, teils entlang der Taminaschlucht, durch die Bündner Herrschaft, rauf auf den Lutzisteig und durchs Fürstentum Liechtenstein gings wieder nach Lustenau wo wir beim Griechen unsere Tour ausklingen ließen.
Es war ein rundum tolles Weekend mit wunderbaren Menschen, schönen Landschaften, super Maschinen, vielen Eindrücken und tollen Erlebnissen.
Wir freuen uns auf die Tour 2024 – geplant ist, die Mosel inkl. Weinverkostungen unsicher zu machen 😊 wir werden sehen….!
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