Am 01.05.2022 war der Club zum 1. Mal beim Fahrsicherheitstraining der MfVü (Motorradfreunde der Verkehrsüberwachung München e. V.) auf dem Audi-Test-Gelände am Münchner Flughafen.
23 Clubmitglieder waren pünktlich um 8.30 Uhr vor Ort um fit für die neue Saison zu werden. Bei leichtem Nieselregen und circa 10 °C startete das Training pünktlich um 9 Uhr. Bevor es zu den Fahrübungen ging wurden erstmal die Grundlagen ins Gedächtnis gerufen. Die richtige Sitzposition auf dem Motorrad war der 1. Wichtige Punkt. Georg Werzinger gab die einfache, aber einprägsame Devise für Männer aus: „Eier an den Tank!“ Bei den Frauen gilt: „Schambein an den Tank“. Dieser Teil beinhaltete auch noch, die richtige Arm- und Fußstellung und natürlich was die komplette persönliche Schutzausstattung alles können muss. Selbstverständlich wurden noch die Verhaltensregeln während des Trainings durchgesprochen und uns wurde der Hinweis ans Herz gelegt, dass alle Übungen gemacht werden können, aber nicht müssen. Nur ein guter Biker kennt seine Grenzen und weis wann er aufhören muss!

Anschließend ging es zum 1. Mal geschlossen auf die große Teststrecke zum Frühsport mit Franzi. Wer gut aufgewärmt und locker ist, tut sich und besonders seinem Körper einen großen Gefallen, bei einem langen Tag auf dem Motorrad. Zur Einführung wurde die Strecke ganz normal befahren, dann folgten sitzend nur mit einer Hand am Lenker; stehend mit einer Hand am Lenker; mit einem Fuß kniend auf der Sitzbank; mit beiden Füßen kniend auf der Sitzbank; übersteigen zur linken Seite; übersteigen zur rechten Seite; im Damensitz fahrend. Die Strecke wurde dann wieder geschlossen verlassen um uns in Gruppen von ca. 6 Fahrern einzuteilen.
Die 5 Stationen für den praktischen Teil des Trainings waren: Kreis und Achter fahren, der Zimmermann-Parcours, Vollbremsung und Kurven- u. Ideallinien-Parcours.

Wie bei fast allen Übungen kommt es beim Kreis fahren auf die Blickführung an. „Schauste Baum, fährste Baum!“. Es gab 2 Kreise einen inneren (engeren) und einen äußeren (größeren) Kreis. Zunächst für 1 Fahrer im inneren und 1 Fahrer im äußeren Kreis in gleicher Richtung, dann in entgegengesetzter Richtung und dann mitfliegendem Wechsel der Kreise. Auch ein durch den Instruktor Harry hineingeworfener Kunststoffleisten wurde problemlos überfahren. Zum Schluss fuhren dann alle 6 Fahrer gleichzeitig in den Kreisen.
Im Achter beim Enrico wurde das Kreis fahren noch intensiviert. Neben der Blickführung, kommt es hier zusätzlich auf die Beweglichkeit auf dem Motorrad an. Um das Achterfahren in Schrittgeschwindigkeit noch leichter zu machen wurde trainiert mit dem „Popo“ zu arbeiten um mit der Gewichtsverlagerung das Motorrad noch einfacher in die gewünschte Richtung zu bewegen.
Im Zimmermann-Parcours bei der Franzi ging es dann so richtig ums Popo-Bewegen. Der Parcours beginnt mit einem Slalom; gefolgt von einer schmalen abgesteckten Rechtskurve; über ausgelegte Kunststoffbretter; in eine enge Linkskurve; über 2 Schrägbretter; in einen Kreis; in eine Kombination aus einer Linkskurve mit sofortiger 180° Rechtskurve; endend in 4 immer enger werdenden Links-Rechtskurven. Hier muss man auf dem Motorrad aktiv sein um fehlerfrei durchzukommen.
Bei der Station Vollbremsung wurde uns von Schorsch zuerst die einzelnen Arten von Bremssystemen erklärt. Welche Besonderheiten und worauf man im eigenen Fall achten muss. Dann ging es auch schon wieder um die richtige Sitzposition, Armhaltung, Fußstellung und das „Zitrone auspressen“. Die erste Vollbremsung erfolgte mit einer Geschwindigkeit von ca. 50 km/h. Dies wurde gesteigert bis zu 120 km/h und wer wollte konnte noch darüber hinaus gehen, aber bei ca. 140 km/h war dann Schluss, da die zur Verfügung stehende Strecke nicht mehr ausgereicht hätte.
Im Kurven- und Ideallinien-Parcours bei Sabine und Anja ging es zuerst auch wieder um Grundsätzliches: Warum fährt ein Motorrad eine Kurve? Im Anschluss wurde das richtige An- und Durchfahren einer Kurve besprochen, die unterschiedlichen Techniken eine Kurve zu fahren, das konstante Fahren in gleichbleibender Geschwindigkeit egal ob Kurve oder Gerade und wieder die Bewegung auf dem Motorrad und was macht mein Motorrad dabei (Belastung der Rasten; Popo rechts oder links neben der Sitzbank). In diesem kleinen Parcours hatten wir wirklich die Möglichkeit alles auszuprobieren und dabei unser Motorrad und die Reaktionen bei den Fahrtechniken kennen zu lernen. Besonders interessant war es das Singen der Reifen zu hören.
Der Trainingstag wurde damit beendet, dass alle Teilnehmer die Möglichkeit hatten auf der Teststrecke frei zu fahren. Bei den optimalen Asphaltbedingungen war die Strecke ganz schnell voll und wir konnten unsere Runden drehen. Zum Abschluss des Trainings standen die Instruktoren auch noch bereit, wenn jemand an einer Station noch einmal üben wollte oder um sich noch den ein oder anderen Tipp zu holen.


Unser Dank gilt allen Ehrenamtlichen der MfVü die uns an diesem Tag so wunderbar angeleitet haben. Wir freuen uns schon auf unseren Trainingstag im nächsten Jahr.