„Man könnte auch mal mit dem BMW GS Club eine Mexiko-Tour unternehmen!“

Dieser beiläufige Satz fiel bei einem Sommer-Stammtisch 2022 in Grand Junction, Colorado mit Johann und Claudia, Tatjana und Peter, Marilee und Haukur und war der Startschuss für eine der aufregendsten Motorradreisen unseres Lebens.

Peter und Tatjana waren gerade auf dem Weg nach Mexiko mit ihren Motorrädern  https://www.2bikesontour.de/ und im Frühjahr 2023 hatten Marilee und ich vor, durch die Baja California und den Norden Mexikos zu reisen.

Damals noch eine vage Idee, wurde sie auf der Jahreshauptversammlung 2023 zur Realität. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich 14 abenteuerlustige Mitglieder, die bereit waren, Mexiko auf zwei Rädern zu erkunden.

Die Vorbereitung – Ein Abenteuer für sich

Die Organisation dieser Reise war kein Selbstläufer. Schnell bildeten Flo, Hans und Haukur ein Organisationsteam, das sich der Herausforderung stellte, diese Tour auf die Beine zu stellen. Was folgte, war eine spannende Zeit des Planens, Träumens, Erfahrungsberichte-Lesens und Videoschauens.

 

Über die Gateway Reiseagentur in Leipzig fanden wir mit Otto’s Travel Group in Mexiko einen Partner, der uns mit wertvollen Tipps und einer durchdachten Route unterstützte. Besonders hilfreich war Andreas Zmuda, der uns mit seinen Erfahrungen und Vorschlägen zur Seite stand. Die Mietmotorräder wurden organisiert, Unterkünfte reserviert, und mit den mittlerweile 22 Teilnehmern hielten wir mehrere Vorbereitungstreffen, Zoom-Meetings und gemeinsame Abendessen ab. Die Vorfreude wuchs ins Unermessliche!

Der Weg nach Mexiko – Ein erstes Abenteuer

Unsere Anreise nach Mexiko war bereits ein Erlebnis für sich. Marilee und ich fuhren mit unserer BMW GS 1250 innerhalb von 2,5 Tagen über 1600 km von Austin, Texas, nach Mexiko-Stadt. Andere Teilnehmer flogen aus Deutschland, der Schweiz und Island ein – auch das war ein Abenteuer, von dem viele noch lange erzählen werden.

Halt in San Luis Potosí – Koloniales Flair und persönliche Erinnerungen

Ein besonderes Highlight auf unserer Route war San Luis Potosí, eine Stadt mit kolonialem Charme und lebendiger Atmosphäre. Die Plaza de Armas, das Herz der Stadt, verzauberte uns mit ihren imposanten Kirchen, historischen Gebäuden und gemütlichen Straßencafés.

Für Marilee war dieser Zwischenstopp jedoch noch mehr als nur ein optisches Highlight – hier verbrachte sie als Kind viele Urlaube mit ihren Eltern. Während wir durch die alten Gassen schlenderten, erzählte sie von ihren Erinnerungen und zeigte mir Orte, die für sie eine besondere Bedeutung hatten. Abends ließen wir den Tag bei einem kühlen Getränk und Enchiladas Potosinas, einer regionalen Spezialität, ausklingen, bevor es am nächsten Morgen weiter nach Mexiko-Stadt ging.

Mexico City – Der erste Adrenalin-Kick

In Mexiko-Stadt angekommen, trafen wir auf die anderen Teilnehmer und starteten unsere Reise mit einer ordentlichen Portion Tacos und kühlem Bier. Doch lange hielten wir uns nicht auf – wir wollten raus aus dem Großstadtchaos und rein ins Motorrad-Abenteuer! 

Unterwegs

Die Straßenverhältnisse waren eine erste Herausforderung. Der chaotische Verkehr, die Höhenlage von über 2500 Metern und die gnadenlose Sonne forderten uns heraus. In voller Motorradmontur fühlten wir uns „wie ein Huhn im Bratschlauch“, wie jemand treffend bemerkte. Der trockene Mund schmeckte nach Schweiß und Straßendreck – aber genau dafür waren wir ja hier!

Mexiko – Eine Welt der Kontraste

Was uns in den nächsten Tagen erwartete, war ein Land voller Gegensätze und atemberaubender Vielfalt.

  • Serpentinen um aktive Vulkane, die uns mit grandiosen Panoramen belohnten
  • Fahrten durch die Wüste, vorbei an riesigen Kakteen, die wie stumme Wächter über die Landschaft ragten
  • Tropische Regenwälder, wo uns 80 % Luftfeuchtigkeit ins Schwitzen brachten

Traumstrände, an denen wir unsere Maschinen kurz abstellten, um ins türkisfarbene Wasser zu springen

Doch Mexiko hatte nicht nur spektakuläre Landschaften zu bieten. Wir tauchten tief in die Kultur ein und besuchten:

  • Kaffee-Haziendas, um den besten Kaffee Mexikos zu probieren
  • Mezcal-Destillerien, wo wir lernten, dass der berühmte „Wurm“ im Mezcal eigentlich eine Raupe ist und nicht im Tequila vorkommt
  • Maya-Tempel, die uns in die geheimnisvolle Geschichte der alten Hochkultur entführten
  • Opal-Minen, in denen wir selbst funkelnde Edelsteine aus dem Gestein klopften
  • Kaktus-Farmen, wo wir erfuhren, wie vielseitig diese Pflanzen genutzt werden

Jeder Tag hielt neue Überraschungen bereit. Mal war es die unglaubliche Gastfreundschaft der Menschen, mal eine unerwartete Routenänderung, die uns an versteckte Orte führte.

Ein Erlebnis, das verbindet

Diese Reise war mehr als nur eine Motorradtour – sie war eine Reise in ein faszinierendes Land und in die Herzen unserer Mitreisenden. Wir haben gelacht, geschwitzt, uns durchgeschüttelte Knochen massiert und unglaubliche Erlebnisse geteilt.

Für Marilee und mich war diese Tour ein absolutes Highlight, und wir würden sie jederzeit wiederholen. Denn Mexiko hat uns nicht nur als Motorradfahrer begeistert, sondern auch als Menschen verändert.

Fazit – Viajar es vivir!

Reisen ist zu leben!“ – selten hat sich dieser Spruch so wahr angefühlt wie auf dieser Tour. Mexiko hat uns verzaubert, überrascht und inspiriert. Ich kann nur sagen: Diese Reise war einzigartig, und wer weiß – vielleicht heißt es bald wieder:

„Man könnte auch mal mit dem BMW GS Club eine Mexiko-Tour unternehmen!“

Wer Lust auf noch mehr Eindrücke hat, kann sich Marilees Reiseblog anschauen:
 
findpenguins.com

Hasta luego, Mexiko – wir kommen wieder!