Die Vorfreude auf unsere Sardinienreise währte lange – und das völlig zu Recht! Bereits beim Wintertreffen des BMW GS Clubs im Januar 2025 stellte Jürgen, unser erfahrener Sardinien-Kenner und Organisator, die Tour vor. Schon im Februar waren die Fährkabinen gebucht – und ab da begann das Warten auf Sonne, Kurven und Meer.
Nach der Ankunft auf der Insel führte uns die Route gleich zu einem kulturellen Highlight: Orgosolo, der bekannte Ort mit seinen unzähligen, eindrucksvollen Wandmalereien. An den Murales parkten unsere GS wie Kunstwerke der anderen Art.
Der Tag begann sonnig und verheißungsvoll. Nach dem ersten Tankstopp starteten wir in zwei Gruppen in Richtung Süden: Dorgali – Nuoro – Orani – Fonni – Seulo – Gairo – Tortolì – Baunei – zurück nach Dorgali.
Die Straßen boten alles, was Sardinien so besonders macht – Kurven ohne Ende, herrliche Ausblicke und… na ja, ein bisschen Straßenverkehr der anderen Art…
Kurz darauf wollte uns das Wetter noch einmal ärgern – ein paar Tropfen zum Testen der Regenklamotten – doch danach zeigte sich die Sonne für den Rest der Woche von ihrer besten Seite.
Heute hieß es: Ab in den Süden! Eine lange Etappe wartete auf uns – Dorgali – Muravera – Burcei Serpeddi – Solanas – Villasimius – Barisardo – zurück nach Dorgali.
Die Straßen schraubten sich in endlosen Kurven durch das Gebirge, während die Landschaft von karg zu karibisch wechselte. Die Schönheit der Insel zeigte sich heute in allen Facetten – von Felsen über duftende Macchia bis hin zum schimmernden Meer.
Nach einer gemütlichen Mittagspause in Villasimius ging es jetzt tatsächlich ans Meer zum Baden bei äußerst wohligen Wassertemperaturen!
Heute hieß es: Koffer aufs Bike, ein letzter Blick auf Dorgali – und weiter geht’s Richtung Nordosten! Ziel war das zweite Hotel „La Fattoria“ bei Castelsardo, nur einen Steinwurf entfernt vom berühmten Elefantenfelsen.
Doch bevor wir uns ins Kurvenvergnügen stürzten, stand noch Kultur auf dem Programm: Ein Stopp im liebevoll geführten Freilichtmuseum S’Abba Frisca, wo uns sardische Geschichte, Handwerk und eine spannende Führung vom Junior Chef erwarteten.
Die anschließende Route – Dorgali – S’Abba Frisca – Cala Gonone – Bitti – Ozieri – Chiaramonti – Sedini – Elefantenfelsen – Castelsardo – hatte es in sich: enge, gepflasterte Kurven, grandiose Ausblicke und zum Schluss noch ein kleines Offroad-Abenteuer.
Den Preis für das „schmutzigste Motorrad des Tages“ konnte ich souverän für mich verbuchen – Ehrensache!
Heute war „Wahlprogramm“ angesagt: fünf entschieden sich gegen den Helm und für den Hut – Marktbesuch in Castelsardo und anschließend Strandtag mit Meerblick und Espresso.
Einige andere wollten zumindest ein paar Kurven sammeln, bevor sie die Füße in den Sand steckten. Und der Rest? Der Rest wollte alles – also Ziel Alghero!
Die Route: Castelsardo – Porto Torres – Stintino – Capo Falcone – Alghero – Bosa – Macomer – zurück nach Castelsardo. Ein Tag voller Sonne, Wind, Meer und dieser typischen Mischung aus Freiheitsgefühl und Urlaubsentspannung.
Der Tag begann mit Kultur – das Kastell von Castelsardo bot grandiose Ausblicke, geschichtsträchtige Mauern und die Gelegenheit, den Helm mal gegen die Sonnenbrille zu tauschen.
Dann teilte sich die Gruppe erneut: Die Einen bevorzugten die Onroad Variante, die anderen wagten sich mit leichtem Offroad-Abenteuergeist auf den Monte Limbara. Ob Staub oder Asphalt – alle wurden mit Panorama satt belohnt.
Anschließend ging’s gemeinsam weiter zum Strand: Relax-Modus on!
Route: Castelsardo – Perfugas – Tula – Monte Limbara – Tempio – Aggius – Isola Rossa – Spiaggia La Marinedda – zurück nach Castelsardo.
Und dann war er da, der letzte Tag. Ein bisschen Wehmut, ein bisschen Sonne im Gesicht, und ganz viel Dankbarkeit für eine unvergessliche Woche.
Nach einem herzlichen Abschied von unseren großartigen Gastgebern hieß es: Helme auf, Motor an – letzte Etappe mit Strandpausen Richtung Fähre.
Route: Castelsardo – Santa Teresa di Gallura – Capo Testa – Costa Smeralda – Altura – Golfo Aranci – Olbia.
Noch einmal türkisblaues Meer, noch einmal sardischer Asphalt – dann winkte die Fähre und mit ihr der Heimweg.
Sardinien, du warst fantastisch – Arrivederci, ma non addio!
Was bleibt, sind unzählige Erinnerungen: an endlose Kurven, türkisblaues Meer, herzliche Gastgeber, köstliches Essen – und an das besondere Gefühl, wenn der Tag mit müden Armen, einem breiten Grinsen und einem kalten Getränk endet.
Sardinien hat uns alles geboten, was man sich als Motorradfahrer wünscht.
Ein riesengroßes Dankeschön geht an Jürgen, unseren unermüdlichen Tourplaner und Sardinien Spezialisten. Wir nehmen jede Menge Sonne im Herzen mit nach Hause. Arrivederci, bella Sardegna – wir kommen wieder!